Präsident Christoph Strässer und Aufsichtsratsvorsitzender Frank Westermann sind vor über zwei Jahren mit einem großen Vertrauensvorschuss in ihre Ämter gestartet. Jetzt müssen sie sich als Verantwortliche an ihren Taten messen lassen. Denn gerade herrschen Unmut und Fassungslosigkeit bei Fans über das Vorgehen des SCP in mehreren Punkten.
Vor der Ausgliederung wurde versprochen, dass Investoren nach dem Einstieg öffentlich gemacht werden. Jetzt, direkt beim ersten Investor gilt dies schon nicht mehr. Da der Verein keine Angaben zum Investor macht, wird das Versprechen auf Transparenz komplett ignoriert. Es kann Gründe dafür geben, warum ein Investor nicht öffentlich bekannt werden möchten. Aber wieso werden selbst diese nicht transparent und aktiv kommuniziert? Wo ist das Problem einer ehrlichen Kommunikation?
Vor drei Wochen wurden die Eintrittspreise für Sitzplätze in der neuen Saison einfach erhöht, ohne dies zu begründen. Eine Preiserhöhung für teilweise dreckige oder beschädigte Sitzplätze ist nicht nachvollziehbar. Insbesondere dann, wenn der Verein weiß, dass durch die anschließend bekannt gegebene Zersplitterung des Spieltages von Freitag bis Montag Mehreinnahmen aus TV-Geldern generiert werden. Hätten diese zusätzlichen TV-Einnahmen die für nötig gehaltene Sitzplatzkarten-Erhöhung nicht ausgleichen können?
Denn nun sind die besonders treuen Fans die Gelackmeierten. Diejenigen, die sich bereits eine Dauerkarte zugelegt haben, aber womöglich die Spiele am Freitag, Sonntag oder Montag nicht im Stadion verfolgen können, haben mehr gezahlt und noch weniger erhalten.
Auch ohne die Preiserhöhung ist deutlich zu hinterfragen, wieso der SC Preußen eine Zersplitterung des Spieltages mitträgt. Es muss deutlich gesagt werden, dass der Verein dadurch entgegen den Interessen seiner Stadionbesucher handelt.
Das Fass zum Überlaufen gebracht hat nun die kurzfristige Änderung des Wappens des Vereins. Die Fans und Sympathisanten identifizieren sich mit dem SC Preußen Münster und die Identifikation spiegelt sich in den Symbolen wider: wie eben dem Vereinswappen. Wir sind stolz auf diesen Adler, er ziert unsere Häuserwände und Autos sowie als Tattoo viele Fans selber. Es herrscht absolutes Unverständnis und Ratlosigkeit: Wie kann man, ohne Einbindung von Fans oder Mitgliedern, das Vereinswappen so grundlegend verändern? Werden die Fans und Mitglieder überhaupt noch als solche wahrgenommen oder hat man ab sofort alles zu akzeptieren, was z.B. eine Hamburger Agentur designt und uns vorgesetzt wird?
Vor 12 Jahren hatten Fans in einem langen und anstrengenden Prozess die Wiedereinführung des zuletzt verwendeten Wappens erreicht. Gerade daher ist das vollständige Übergehen der Anhängerschaft – und besonders zu diesem Zeitpunkt – ein Affront gegen die treuen Begleiter des Vereins.
Es ist traurig, die Entscheidungen des SC Preußen wahrzunehmen. Es wirkt so, als wäre jede Aktion gegen den Fan gerichtet.
Bezeichnend dafür ist auch, dass der Prozess für ein Leitbild immer noch nicht gestartet wurde. Dies wurde aber ausdrücklich im Januar von Christoph Strässer und Frank Westermann gewünscht. Anscheinend wird dies nicht mehr als nötig angesehen.
Jetzt sind Christoph Strässer, Frank Westermann und die handelnden Personen im Verein gefragt: Lasst es nicht zu, dass sich der Verein weiter von seinen Fans und Mitgliedern entfernt. Bindet uns Fans und Mitglieder in Entscheidungen aktiv ein, die uns direkt betreffen. Sucht mit uns nach Lösungen. Startet endlich den Prozess des Leitbildes. Und holt den Adler zurück!