Um über die Ideen der neuen Vereinsführung des SCP zu sprechen, hatte das Fanprojekt Preußen Münster e.V. zum Öffentlichen Treffen eingeladen und 120 Anhänger waren am Mittwochabend erschienen. Von denen ging zunächst ein Appell aus: „Bei allen Träumen und Visionen: Abstiegskampf ist die Realität“, mahnten die Anhänger.
Das Konzept der öffentlichen Fanprojekt-Treffen ist, dass es keine Agenda oder Moderation gibt. Jeder ist Bestandteil des Plenums und kann mitdiskutieren. Es wurde eine lebhafte Unterhaltung mit vielen Fragen, Sorgen und Zuversicht. Die Pläne des neuen Präsidiums, eine Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung sowie der Bau eines neuen, sehr großen Stadions, bewegen viele Anhänger. „Warum braucht man eine Ausgliederung? Wie läuft das ab?“ und ähnliche Fragen wurden gestellt. Aber es ging auch zur Sache: „Wie viel Kontrolle gibt der Verein ab? Welche Vorteile gibt es? Ist es überhaupt erstrebenswert, um jeden Preis in die Bundesliga zu wollen? Was sind die Motive von Seinsch und Co?“. Ein Stadionneubau außerhalb Münsters wurde heiß diskutiert und fand durchaus Befürworter, aber meist harte Ablehnung.
Es zeigt sich, dass viele Fans sehr genau wissen wollen, was da auf ihren SCP zukommt. „Das ist nicht überraschend, wenn man an einen Verein herantritt, der schon lange keine sehr großen sportlichen Erfolge feiern konnte und diesem verspricht, dass man bald enorm weit oben mitspielen wird“, ordnet Fanprojekt-Sprecher Florian Voß ein: „Die Kommerzialisierung des Fußballs ist ein hoch emotionales Thema für Fanszenen.“
Man war sich einig, dass die neue Vereinsführung in den nächsten Tagen und Wochen viel Licht ins Dunkel bringen kann und genauer darstellt, wie die ambitionierten Ziele erreicht werden sollen. Und am Ende erinnerte ein Fan noch einmal: „Von der ersten Liga zu sprechen, während man auf dem Weg in die vierte ist, ist gefährlich. Ich hoffe, allen Beteiligten ist die Brisanz bewusst.“