Wir schreiben den 04.04.2015, der Ort ist der Hauptbahnhof in Münster. Hunderte Preußenfans stehen am Gleis, unterhalten sich, trinken und sehen, trotz der frühen Zeit, gar nicht müde aus. Aber wieso? Ganz klar, es ist der Sonderzug, der sie alle zum Meisterschaftsspiel nach Halle bringen wird, auf das sie ganz wild sind. Um kurz nach 7 Uhr fuhr der Zug auch ein. Da im Vorfeld schon klar war, wer in welchem Wagen seinen Platz hat, lief alles zügig ab, wodurch der Zug auch pünktlich Richtung Halle abfahren konnte.
Nachdem die Partywagen mit den vom Guten Bäcker Krimphove gespendeten Käse-Brezeln bestückt wurden und das Bier, welches von Siggi Höing gesponsert wurde, bereits vor Abfahrt verladen war, konnte die Party steigen.
Doch zunächst hieß es, die Abteile in Beschlag zu nehmen. Einige Fans dekorierten ihr Abteil mit Fahnen und machten es sich dort so richtig gemütlich. Nach und nach füllten sich schließlich beide Partywagen und somit konnte es losgehen. Mit den moderaten Preisen für Speisen und Getränke ließ es sich auch ordentlich feiern. Neben guter Musik, die Kerni und Sascha sowie Jungs aus den Fangruppen aufgelegten, wurden viele Gespräche untereinander geführt. Ging man durch den Zug, so sah man auch in den einzelnen Abteilen fröhliche Preußen-Anhänger, die sich unterhielten, aßen, tranken und Spaß hatten. Mit der Zeit wurden die Partywagen immer voller und man hatte fast das Gefühl, zwei reichen nicht aus. Doch jeder hatte die Chance und den Platz zu feiern. Somit war die Hinfahrt schon mal ein voller Erfolg, das zeigten auch die vielen zufriedenen Gesichter.
Pünktlich traf der Zug in Halle ein. Nachdem nach und nach alle den Zug verlassen hatten, geleitete die Bundespolizei die Fans aus dem Bahnhof hinaus, damit sich für den Fanmarsch gesammelt werden konnten. Draußen warteten auch schon die beiden Busse, die all diejenigen zum Stadion fahren sollten, die aus den verschiedensten Gründen nicht zu Fuß zum Stadion laufen konnten. Die Wartezeit nutzen viele, um die Toiletten aufzusuchen, da man ja nun eine ganze Weile zu Fuß unterwegs sein sollte.
Am Stadion angelangt, sorgte die Einlasssituation für Unverständnis. Jeder Fan wurde akribisch abgetastet und an einem Sprengstoff-Spürhund vorbeigeführt. Zusätzlich wurden viele Fans unterschiedlichsten Alters einer polizeilichen Kontrolle unterzogen. Dieses überzogene Prozedere zog sich so in die Länge, dass die letzten Fans erst nach über einer Stunde und deshalb mit 15-minütiger Verspätung nach Anpfiff das Stadion betreten konnten. Dabei war dem Ordnungsdienst und der Polizei im Vorfeld bekannt, wie viele Preußenfans anreisen werden, sodass sich die Situation mit ein bis zwei weiteren Eingängen entspannt hätte. Glücklicherweise waren unsere Fans besonnen und ließen die zeitaufwendigen Kontrollen über sich ergehen. Die, die rechtzeitig die Einlasskontrollen passieren konnten, sorgten beim Einlaufen der Mannschaften im vollen Gästeblock für ein schönes schwarz-weiß-grünes Fahnenmeer. Auch die einheitlichen Gesänge schallten lauthals durch das Stadion, sodass man von der Heimseite erst einmal nichts vernahm. Doch leider hat die Mannschaft dies nicht aufgenommen und sich der Niederlage hingegeben.
Nach Verlassen des Stadions ging es mit dem 0:3 bedrückt zurück zum Hauptbahnhof. Dort angekommen, hieß es warten, bis der Zug planmäßig einfuhr. Das Einsteigen in den Zug verlief erneut ohne Probleme und zügig, sodass wir Halle schnell wieder in Richtung Münster verlassen konnten.
Schnell füllten sich wieder die Partywagen. Die einen wollten die Niederlage „verarbeiten“ und die anderen weiter Party machen. Egal aus welchem Grund, die Party war schnell wieder im vollen Gange und sie sollte bis Münster auch nicht mehr enden. Einige andere Fans hatten es sich in ihren Abteilen gemütlich gemacht, um dort die Rückreise zu verbringen, weil sie doch ziemlich erschöpft waren. Wie die Rückfahrt auch verbracht wurde, sie war äußerst kurzweilig.
Als der Zug in Münster wieder einfuhr, leerte er sich nach und nach. Die Reisenden machten sich auf den Weg in die nächste Kneipe, Disco oder nach Hause. Trotz der Niederlage war der Sonderzug ein voller Erfolg! Ein großer Dank gilt allen Helfern und Unterstützern, ohne die solch ein Projekt nicht zu stämmen gewesen wäre! Eine Wiederholung in der nächsten Saison wird angestrebt, dann aber mit einem Auswärtssieg.
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